Sobald man sich für die Jägerprüfung angemeldet hat, tauchen einige Fragen auf: Womit absolviere ich die Schiessprüfung? Welches Kaliber eignet sich – auch später für die Jagd? Und welches Zielfernrohr ist für mich das Richtige? Hier ein kleiner Leitfaden.
Wer als angehende/r Jungjäger/in aus einem Jägerhaushalt kommt, kann sich in Sachen Waffen und Optik aus erster Hand informieren und findet meist eine passende Büchse, um die Schiessprüfung zu absolvieren. Also ran an Papas Waffenschrank! Sollte sich darin jedoch nur ein verstaubter Karabiner mit einem Uralt-Zielfernrohr befinden oder die Elefantenbüchse des Grossvaters, bei deren blossen Anblick einem die Schulter schmerzt, wird man sich fragen, ob sich eine Neuanschaffung lohnt – auch wenn man das Jägerdiplom noch nicht in der Hand hat.
Hier 5 unserer Tipps für Neulinge:
1. Spare lieber bei der Büchse, nicht beim Zielfernrohr
Für rund 800 Franken bekommt man mit der Bergara BA13 eine Waffe, die hervorragend schiesst. Und überhaupt kennen wir keine Büchse eines gängigen Herstellers, die mit der entsprechenden Munition nicht mindestens einen Streukreis von 3cm hält auf 100m Entfernung. Für 800 Franken und weniger bekommt man auch Zielfernrohre. Jedoch muss man in Sachen optischer Qualität und Robustheit grössere Abstriche machen. Oftmals erleben wir, dass günstige Zielfernrohre die Kunden in der Praxis nicht überzeugen und sie nach einiger Zeit erneut Geld in ein neues, besseres Zielfernrohr investieren. Besser als zwei Mal kaufen? Einmal richtig kaufen! Am besten einen Allrounder, mit einer kleinen Mindestvergrösserung und einem Objektivdurchmesser von 50 mm.
Das Z6i bietet ein gestochen scharfes Bild bis zum letzten Licht, ein feines Leuchtabsehen und ist mit seinem Vergrösserungsbereich für alle Jagdarten einsetzbar.
Preis ab CHF 2095.-
Die Helia Serie von Kahles überzeugt durch die kompromisslose Konzentration auf das wirklich Wichtige: Funktionalität, Verlässlichkeit, Handhabung und Ästhetik.
Preis ab CHF 1490.-
Die V6-Reihe bildet die obere Mittelklasse der Zeiss-Zielfernrohre. Ob Ansitz, Bewegungsjagd, Pirsch oder Weitschuss – sie überzeugen in jeder jagdlichen Situation.
Preis ab CHF 1800.-
2. Lass dich nicht von der Kalibervielfalt verwirren
Es gibt hunderte verschiedener Kaliber, und jedes Jahr kommen ein paar mehr auf den Markt. Wer jedoch jagdlich keine Weitschussrekorde brechen, sondern zwischen 50 und maximal 300 Metern zuverlässig Wild zur Strecke bringen möchte, sollte sich von exotischen Kalibern fernhalten. Mit einem Standardkaliber wie 6,5 Creedmoor oder .308 Win. ist jeder Jungjäger in der Regel bestens bedient. Zu beachten gilt, dass in manchen Kantonen ein Mindestkaliber von 7 mm vorgeschrieben wird (im Kanton Graubünden sogar 10,2 mm). Eine grosse Auswahl an (bleifreien und günstigen) Munitionsarten für die Jagd und Trainings- bzw. Wettkampfschiessen bieten Standardkaliber ebenfalls. Zudem kommen sie mit kurzen Lauflängen aus und eignen sich damit besonders für den Einsatz mit Schalldämpfern.
3. Mit einer Repetierbüchse machst du nichts falsch
9 von 10 Jungjägern sind mit einer Repetierbüchse bestens bedient – ob in der klassischen Variante oder als Geradezugrepetierer. Mit einem Repetierer ist man auch nach der Prüfung für jede Jagdart gerüstet, ob auf dem Ansitz, bei der Drückjagd oder auf der Pirsch. Hinzu kommt, dass Repetierer im Vergleich zu vielen Kipplaufwaffen deutlich günstiger sind. Die Kipplaufbüchse als klassische Jagdwaffe hat jedoch auch ihre Vorzüge, die besonders nach der Jagdprüfung und bei der Bergjagd zum Tragen kommen: Sie ist extrem leicht, führig und kann mit wenigen Handgriffen auseinandergenommen und z.B. im Rucksack transportiert werden. Schnelle Folgeschüsse sind damit aber nur etwas für geübte Schützen.
Die Bergara BA13 Take Down ist die ideale Wahl für den Jäger, der eine führige Kipplaufbüchse zu einem hervorragenden Preis-/Leistsungsverhältnis sucht. Preis ab CHF 810.-
Elegant, führig, präzise – seit Jahrzehnten bewährt sich die Blaser Kipplaufbüchse K95 im intensiven Jagdeinsatz. Preis ab CHF 4500.-
4. Bewahre deine Waffe und Munition sicher auf
Das Waffengesetz schreibt vor, Waffen und Munition sorgfältig aufzubewahren und vor dem Zugriff Dritter zu schützen. Auch wenn vom Gesetz nicht vorgeschrieben, empfehlen wir einen Waffenschrank anzuschaffen, am besten mit elektronischem Zahlenschloss – dann gibt es keine Diskussionen, wer Zugriff auf den Schlüssel hat und wo dieser aufbewahrt wird. Wir würden dir gerne einen Waffenschrank anbieten, können aber preislich mit den Grossen nicht mithalten und empfehlen dir daher, dich im Baumarkt mit dem grossen roten Haus als Logo umzusehen.
5. Investiere in einen aktiven Gehörschützer
Du hast noch einen Armee-Pamir zu Hause herumliegen? Dann kann auf dem Schiessstand fast nichts mehr schief gehen. Doof allerdings, wenn dich der Instruktor anschreien muss, damit du ihn verstehst oder du den Pamir just in dem Moment kurz lupfst, um deinen Gegenüber zu verstehen, in dem der Schütze neben dir mit seiner Mündungsbremse schiesst. Alles schon gesehen… Ein Tinitus macht kein Spass. Wir empfehlen daher einen aktiven Gehörschutz. Damit kannst du dich auf dem Schiessstand normal unterhalten, der Schussknall wird automatisch heruntergedämpft. Gute Modelle sind ab rund 100 Franken erhältlich.
Der aktive Gehörschutz Peltor SportTac wurde speziell für Jäger und Sportschützen entwickelt und stammt aus dem renomierten Hause der 3M.
Preis ab CHF 240.-